Grundstückskauf und Hausbau: Ist es günstiger, ein Haus zu bauen als ein bestehendes Haus zu kaufen?

Auf welche versteckten Kosten kommt es an und was muss ich bedenken? Wer seinen Haustraum von Grund auf verwirklichen will, muss zunächst das passende Grundstück finden. Und auch beim Hausbau gilt es, einige Herausforderungen zu meistern. So ist sichergestellt, dass teure Überraschungen aus- und die Kosten im Rahmen bleiben.

Ein Haus ganz nach individuellen Wünschen und Vorstellungen – wer hätte das nicht gern? Doch vor dem Einzug ins maßgeschneiderte Eigenheim gilt es, einige wesentliche Aspekte zu beachten, damit der Haustraum nicht zum Albtraum wird und die Kosten davongaloppieren. Die wichtigsten Punkte für eine umsichtige Planung des Projekts Hausbau im Überblick:

1. Augen auf beim Grundstückskauf und Hausbau

Das Projekt Hausbau steht und fällt mit dem Grundstück. Und die Suche nach einer geeigneten Parzelle kann sich mitunter als sehr mühsam erweisen, denn Bauplätze in guter Lage sind rar und teuer. Umso wichtiger ist es daher, genau hinzuschauen und frei von Emotionen zu entscheiden. So sollte zunächst die Lage geprüft werden: Entspricht sie den Anforderungen des Alltags? Wer beispielsweise häufig beruflich unterwegs ist und eher nicht im Home Office arbeiten kann, sollte besonders auf eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr achten.

Auch mögliche Lärmquellen sollten berücksichtig werden, weshalb es empfehlenswert ist, das Grundstück an verschiedenen Wochentagen und zu unterschiedlichen Zeiten in Augenschein zu nehmen. So können Käufer in spe besser einschätzen, wie es wirklich um mögliche Straßen- oder andere Lärmquellen steht. Ebenfalls wichtig: Ein Blick auf den Bebauungsplan. Was darf wie auf dem Grundstück gebaut werden? Welche gestalterischen und planerischen Vorgaben macht die Gemeinde?

Bei Grundstücken in Neubaugebieten ist es zudem ratsam, sich über die Erschließung zu informieren. Ist beispielsweise bereits ein Stromanschluss vorhanden oder muss dieser erst noch gelegt werden? All dies hat Einfluss auf die gesamten Kosten des Bauvorhabens. Und last but not least sollte auch der Baugrund unter die Lupe genommen werden, was insbesondere in Gebieten ratsam ist, die bisher gewerblich genutzt wurden. So lassen sich teure Überraschungen in Form eines kontaminierten Erdreichs vermeiden.

2. Keller – ja oder nein?

Einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten für einen Neubau hat die Entscheidung für oder gegen einen Keller. Wer darauf verzichtet, spart auf einen Schlag gut und gerne um die 50.000 Euro und mehr – je nach Beschaffenheit des Grundstücks und Größe. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass ohne Keller andere Abstellmöglichkeiten, wie etwa ein Geräteschuppen oder ein Hauswirtschaftsraum, anderweitig Platz für die Haustechnik eingeplant wird.

3. Baukosten realistisch einschätzen

Ist das Traum-Grundstück gefunden, geht es an die Planung des Hauses und der Außenanlagen. Dabei gilt: Lieber etwas großzügiger kalkulieren und vor allem die Bau- und Kaufnebenkosten nicht vergessen. So schlägt allein der Grundstückskauf je nach Standort des Grundstücks und Art des Kaufs (mit oder ohne Makler?) mit bis zu rund zwölf Prozent des Kaufpreises zu Buche. Hinzu kommen die Baunebenkosten, die viele Bauherren oftmals unterschätzen. So ist es mit dem Hausbau allein nicht getan, auch das Grundstück will bepflanzt werden. Zusammen mit Terrasse und Einfahrtsbereich vor dem Haus kommen je nach Größe des Grundstücks und individuellen Vorstellungen nochmals Tausende Euro hinzu. Weiterhin wichtig: Eine umfassende und detaillierte Planung des Hauses. Denn alles, was von vornherein mit der Baufirma vereinbart ist, ist deutlich kostengünstiger als Extra-Wünsche, die erst während der Bauphase benannt werden.

4. Die Gretchenfrage: Ist Bauen günstiger als Kaufen?

Viele Familien, die von einem eigenen Haus träumen, fragen sich, ob es eigentlich kostengünstiger ist, neu zu bauen oder ob der Hauskauf die preiswertere Alternative ist. Dies lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt von verschiedenen Faktoren ab. So kann der Hausbau beispielsweise deutlich teurer als ein Hauskauf sein, wenn das Grundstück noch nicht erschlossen ist. Auch verteuern die örtlichen Gegebenheiten den Hausbau, etwa bei einem Grundstück in Hanglage mit schwieriger Zufahrtsmöglichkeit für Baufahrzeuge. Fest steht jedoch: Egal ob Hausbau oder Hauskauf – je sorgfältiger sich Hauseigentümer in spe vorab mit der Planung beziehungsweise mit dem Bestandsobjekt befassen und auch fachlichen Rat einholen, desto besser lassen sich teure Überraschungen ausschließen.

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