Wer ein Haus baut oder eine Wohnung kauft, muss von der Finanzierung bis hin zum optimalen Ablauf des Umzugs eine Menge beachten. Dazu gehört auch das Thema Versicherungen, um teure Überraschungen im Schadensfall zu vermeiden. Die Flutkatastrophe entlang der Ahr im Sommer 2021 hat es deutlich gezeigt: Wer nicht ausreichend für Schäden an seinem Haus versichert ist, riskiert den finanziellen Supergau. Dabei sollte eine gute Absicherung der eigenen vier Wände so selbstverständlich sein wie ein guter Kfz-Versicherungsschutz, denn schließlich geht es um das Dach über dem Kopf und schlimmstenfalls Beträge, die in die Hunderttausende gehen können. Doch welche Versicherungen sind eigentlich für wen wichtig und notwendig – und welche Schäden decken sie ab? Die unverzichtbaren Bausteine für einen sinnvollen Rundum-Versicherungsschutz für Ihre Immobilie im Überblick:

Versicherungen für Hauseigentümer: Wohngebäudeversicherung

Wohnungseigentümer sind in der Regel automatisch über die Wohngebäudeversicherung der Eigentümergemeinschaft versichert. Hauseigentümer müssen sich um diese Versicherung selbst kümmern. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie die Immobilie selbst nutzen oder vermieten, denn die Police ist so oder so ein absolutes Muss, wie Verbraucherschützer betonen. Schließlich deckt sie Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel oder Leitungswasser am Haus ab, die im schlimmsten Fall einen kompletten Abriss und Neuaufbau erfordern können. Über den Zusatzbaustein „Elementarschäden“ können – und sollten je nach Gefährdungsgrad in der Region – auch Schäden durch Naturgefahren wie etwa Überschwemmungen abgedeckt werden. Wichtig zu wissen: Wird auf dem Dach eine Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage installiert oder im Haus Wärmepumpe verbaut, muss den Eigentümer den Versicherer darüber informieren.

Versicherungen für Haus- und Wohnungseigentümer: Hausratversicherung

Die Hausratversicherung ist umso wichtiger, je teurer die eigenen vier Wänden eingerichtet sind, da dann ein möglicher Schaden teurer ist. Sie deckt Schäden an der Wohnungseinrichtung ab, die durch Feuer, Leitungswasser, Sturm/Hagel oder Einbruchdiebstahl entstehen – etwa, weil die Wohnungseinrichtung durchnässt und unbrauchbar geworden ist oder weil wertvolle technische Geräte gestohlen wurden. Schäden durch Naturgefahren wie etwa Überschwemmungen oder Lawinen können im Rahmen des Zusatzbausteins „Elementarschäden“ ebenfalls mitversichert werden. Sichern Sie Ihre Immobilie gegen diese Schäden ab.

Versicherungen für Bauherren: Bauherrenhaftpflichtversicherung

Haftpflichtschäden, die vom Grundeigentum ausgehen, können äußerst teuer werden. Daher ist eine Haftpflichtversicherung sinnvoll, die die speziellen Bedürfnisse von Hauseigentümern abdeckt. Für Bauherren ist dies die Bauherrenhaftpflichtversicherung, die Schäden auf der Baustelle abdeckt. Das können beispielsweise Personen-, Vermögens- oder Sachschäden sein – etwa, wenn schwere Lasten von einem Kran fallen und ein Auto auf der Straße vor dem Haus beschädigen. Wer bereits eine Privathaftpflichtversicherung hat, sollte deren Umfang prüfen. Oftmals muss die Versicherungssumme angepasst werden, damit der Schutz vollständig greift.

Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung

Für vermietete Immobilien kommt die Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung in Betracht, die beispielsweise greift, wenn die Verkehrssicherungspflicht im Winter missachtet wurde und es daher zu Personenschäden kommt. Wer die Immobilie selbst bewohnt und bereits eine Privathaftpflichtversicherung hat, sollte zunächst prüfen, ob der Versicherungsumfang ausreicht.

Versicherungen für Bauherren mit Helfern: Bauhelferversicherung

Wer seinen Hausbau mit Hilfe von Freunden und Verwandten plant, muss sich bei der zuständigen Bau-Berufsgenossenschaft um die Bauhelferversicherung kümmern, andernfalls droht ein Bußgeld, warnt der Verband Wohnen im Eigentum e.V. Diese Versicherung gewährleistet, dass die Helfer auf der Baustelle gesetzlich unfallversichert sind, falls es zu einem Arbeitsunfall kommt. Wichtig zu wissen: Bauherren müssen sich separat freiwillig versichern.

Bauleistungsversicherung/Bauwesenversicherung

Die Bauleistungsversicherung wird mitunter auch als Bauwesenversicherung bezeichnet und deckt Schäden am noch nicht fertiggestellten Haus ab, die beispielsweise durch Unwetter oder Vandalismus auf der Baustelle entstehen.

Feuerrohbauversicherung

Über eine Feuerrohbauversicherung lassen sich auch Brandschäden am noch nicht fertiggestellten Haus abdecken. Sie ist oftmals bereits in der Wohngebäudeversicherung enthalten, so dass es sich lohnt, diese schon bei Baubeginn abzuschließen. Andernfalls besteht die Möglichkeit, diesen Versicherungsschutz separat abzuschließen.

Weitere sinnvolle Policen für spezielle Bedürfnisse

Je nach Haustechnik können weitere Policen sinnvoll sein. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Öltank auf dem Grundstück steht. Dann kann eine spezielle Öltankversicherung eine gute Wahl sein. Sie deckt Schäden ab, die durch den Austritt des Öls ins Erdreich entstehen. Und wer eine Solarthermie- oder Photovoltaikanlage betreibt, kann sich mit einer entsprechenden Betreiberhaftpflichtversicherung zusätzlich absichern. Für alle Wohnungseigentümer, die im Verwaltungsbeirat der Eigentümergemeinschaft aktiv sind, kann zudem eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung sinnvoll sein. Sie springt ein, falls Eigentümer in dieser Funktion für teure Fehler haften. Ist Ihre Immobilie nicht ausreichend oder richtig versichert, haften sie dafür mit ihrem gesamten Vermögen. Darauf weist der Verband Wohnen im Eigentum e.V. hin.

Sie sehen, wie wichtig es ist, Ihr Traumhaus richtig zu versichern. Welche Versicherungen sind für Sie persönlich sinnvoll? Für Fragen rund um den Versicherungsschutz stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Seite – vereinbaren Sie gleich einen Termin!