Viele junge Familien wünschen sich ein Haus. Um diesen Traum wahr zu machen, stehen drei Möglichkeiten offen: Haus kaufen, neu bauen oder mieten. Welche eignet sich für wen – und welche Vor- und Nachteile bringen diese Möglichkeiten jeweils mit sich?
Ein Haus mit Garten und viel Platz – davon träumen viele junge Familien! Und das erst recht, seit die Corona-Pandemie die Vorteile eines Gartens so offensichtlich gemacht hat. Umsetzen lässt sich dieser Traum auf verschiedenen Wegen. Über den Neubau eines Hauses nach individuellen Vorstellungen, den Kauf eines Hauses aus dem Bestand oder über das Anmieten eines Hauses. Welche Variante sich für wen am besten eignet, lässt sich pauschal nicht beantworten. Hier spielt auch die individuelle Situation der Familien eine Rolle, beispielsweise der Zeithorizont. Ist absehbar, dass aus beruflichen Gründen Umzüge erforderlich sein könnten? Steht die Entscheidung für das Umziehen aufs Land glasklar fest oder besteht noch Unsicherheit dazu? Reicht das Eigenkapital aus oder muss noch ein finanzielles Polster angespart werden? Diese Fragen sollten im Vorfeld möglichst geklärt sein. Im nächsten Schritt lohnt ein Blick auf die Vor- und Nachteile der drei Möglichkeiten, um die richtige Entscheidung zu treffen:
Für Familien mit Geld und Geduld: Haus bauen
Ein Haus zu bauen bringt zweifellos Vorteile mit sich. Familien können je nach Budget entweder ein Haus von der Stange bauen, das ihren Wohnwünschen weitestgehend entspricht oder sogar mit einem Architekten sehr individuelle Wünsche umsetzen. Hinzu kommt, dass sie dabei auch ganz gezielt den energetischen Standard wählen können, der ihren Vorstellungen entspricht.
Doch es gibt auch einige Nachteile. So gestaltet sich die Suche nach einem passenden Grundstück gerade in Ballungszentren und ihrer Umgebung oftmals schwierig. Zudem verlangt der Hausbau Familien auch einiges an Geduld sowie starke Nerven ab. Gerade in der Pandemie hat sich vielfach gezeigt, dass der Hausbau mitunter länger dauert als zunächst geplant. Zudem sind von der Entscheidung bis zum Einzug ins Haus deutlich mehr Entscheidungen zu treffen als etwa beim Hauskauf, da das gesamte Grundstück in der Regel neu angelegt wird. Dazu gehört etwa die Frage, ob das Haus einen Keller haben soll oder nicht, wie der Garten angelegt werden soll, ob eine Garage nötig ist oder nicht.
Für Pragmatiker: Haus kaufen
Für Familien, die sich auch mit einem weniger individuell gestalteten Grundriss anfreunden können, kommt auch der Hauskauf infrage. Zwar bleibt der ein oder andere Extra-Wunsch dann auf der Strecke, dafür befindet sich das Grundstück in der Regel in einem bereits erschlossenen Gebiet mit gewachsener Struktur und vielleicht auch einem schön angelegten Garten mit altem Baumbestand. Ein weiterer Vorteil: Das neue Heim ist in der Regel deutlich schneller oder sogar sofort bezugsfertig – je nachdem, wie umfangreich es zunächst saniert oder umgebaut werden muss oder soll.
Ganz ohne Haken und Ösen läuft es aber beim Hauskauf jedoch auch nicht immer ab, denn gerade ältere Häuser können mitunter für Käufer nicht erkennbare bauliche Mängel aufweisen, deren Behebung sie teuer zu stehen kommen kann – etwa bei Schimmel oder Schwammbefall. Daher empfehlen Verbraucherschützer, vor dem Kauf einen Sachverständigen ins Boot zu holen, der die Immobilie genau unter die Lupe nimmt und die Bausubstanz prüft.
Das ist zwar mit Kosten verbunden, schützt aber vor teuren Überraschungen nach dem Erwerb. Wichtig ist zudem auch, sich über die Vorschriften zum energetischen Standard der Immobilie zu informieren, da Käufer von Häusern, deren Errichtung vor dem 1. Februar 2002 erfolgte, laut Energieeinsparverordnung (EnEV) verpflichtet sind, bestimmte Maßnahmen innerhalb von zwei Jahren nach dem Kauf durchzuführen. Das sollte aber angesichts steigender Energiepreise ohnehin Beachtung und bei der Kalkulation des Budgets für den Kauf Berücksichtigung finden. Das Einschalten eines Energieberaters ist daher so oder so ratsam.
Für Unentschlossene und Sparer: Haus mieten
Ein Haus zu mieten ist je nach Region möglicherweise eine teure Angelegenheit. Für Häuser gilt, anders als bei Wohnungen, keine Vorgaben hinsichtlich des örtlichen Mietspiegels. Allerdings weist diese Option einen entscheidenden Vorteil auf! Wer beispielsweise noch unsicher ist, ob das Wohnen im Grünen die richtige Entscheidung ist, kann zunächst einmal „auf Probe“ in ein Haus einziehen. Besser als Kaufen oder Bauen ist Mieten auch dann, wenn absehbar ist, dass in nächster Zeit eine berufliche Veränderung ansteht, die einen Umzug erfordern würde. Und drittens kann das Mieten eines Hauses sinnvoll sein, wenn die Ersparnisse noch nicht ausreichen für die Finanzierung eines Hauses.
Wichtig ist in jedem Fall, sich vor dem Unterschreiben des Mietvertrags über das Kleingedruckte zu informieren. So werden Häuser häufig nur befristet vermietet, was den Nachteil hat, dass der Mietvertrag beiderseits nicht eher beendet werden kann. Das ist nur dann möglich, wenn der Vermieter die Befristung nicht begründet hat. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nutzung des Gartens, die keineswegs automatisch erlaubt ist, sondern individuell vom Vermieter eingeschränkt werden kann. Auch sollte geklärt sein, wer sich um was im Garten kümmern soll – beispielsweise um den Heckenschnitt oder das Einsammeln von Obst. Gleiches gilt für den Winterdienst: Hier sollte Klarheit darüber herrschen, wer sich um das Schneeschippen vor dem Haus kümmert, um teure Streitigkeiten im Schadensfall zu vermeiden.
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